Prozesse bilden das Fundament nahezu jedes Unternehmens und spielen eine entscheidende Rolle für dessen Erfolg oder Scheitern. Die Fähigkeit, Kunden und interne Ressourcen effizient durch verschiedene Geschäftsabläufe wie Vertrieb, Onboarding, Fakturierung, Kundenservice und weitere zu steuern, ist essentiell für den Aufbau und Erhalt gewinnbringender Beziehungen.
Für die Erreichung wahrer operativer Exzellenz ist es für ein Unternehmen unerlässlich, sich zunächst über die Art des angestrebten Verbesserungsprogramms klar zu werden, die Ziele dieses Programms festzulegen und den optimalen Weg zur Einbindung von Technologie in diese Prozesse zu finden.
Zahlreiche Firmen setzen auf Programme zur Verbesserung von Geschäftsprozessen (Business Process Improvement, BPI) und zum Geschäftsprozessmanagement (Business Process Management, BPM), um ihre betriebliche Effizienz zu steigern und sich Vorteile im Wettbewerb zu sichern.
In vielen Unternehmen werden diese Begriffe oft gleichbedeutend verwendet oder haben je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen. Es ist jedoch wichtig, einige wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Konzepten zu erkennen.
Beide Konzepte befassen sich mit Geschäftsprozessen oder Arbeitsabläufen. Ein Geschäftsprozess lässt sich als eine Reihe von miteinander verknüpften Schritten oder Aktivitäten beschreiben, die sich über verschiedene Personen, Rollen oder Systeme erstrecken können. Oft wird ein Prozess durch ein Flussdiagramm dargestellt.
Definition: Was ist BPM und BPI?
BPM (Business Process Management): BPM ist ein systematischer Ansatz, um alle Geschäftsprozesse in einer Organisation zu identifizieren, zu dokumentieren, zu überwachen und kontinuierlich zu verbessern. Es umfasst Technologien, Methoden und Techniken, um Prozesse zu steuern und sicherzustellen, dass sie effizient und effektiv ablaufen.
BPI (Business Process Improvement): BPI ist ein projektorientierter Ansatz und fokussiert sich darauf, bestehende einzelne Geschäftsprozesse zu überdenken und sie effektiver zu gestalten. Hierbei geht es nicht nur darum, Prozesse schneller und kosteneffizienter zu machen, sondern auch darum, die Qualität der Ergebnisse zu verbessern.
Zielsetzung
BPM: Ziel von BPM ist die Schaffung einer strukturierten Umgebung, in der Prozesse klar definiert, überwacht und gesteuert werden können. Geschäftsprozessmanagement (BPM) repräsentiert einen strukturierten Managementansatz und eine Methodologie, die ein umfassendes Verständnis von Prozessen, deren Transparenz und Kontrolle fördert, während sie effektive Kommunikation im gesamten Unternehmen gewährleistet. BPM integriert Geschäftsprozessverbesserung (BPI), Leistungsmanagement und Change Management (OCM) mit technologischen Lösungen, um den Erfolg und die Nachhaltigkeit von Prozessoptimierungen zu sichern und eine Kultur der Prozessqualität zu etablieren.
BPI: Die Optimierung von Geschäftsprozessen ist ein Ansatz, der darauf abzielt, den Kundenwert durch fortlaufende Steigerung der Qualität, Verbesserung des Kundenservices, Kostensenkung und Erhöhung der Effizienz in Aktivitäten oder Geschäftsabläufen zu erhöhen. Initiativen zur Geschäftsprozessverbesserung (BPI) setzen oft auf bewährte Methoden wie Lean, Six Sigma, oder Total Quality Management.
Diese BPI-Initiativen können entweder eine schrittweise Verbesserung über die Zeit anstreben, indem sie sich auf einzelne End-to-End-Geschäftsprozesse konzentrieren, oder eine radikale, einmalige Verbesserung anstreben, die eine völlig neue Art der Unternehmensführung darstellt. In der Regel sollten BPI-Initiativen allen Digitalisierungs- und Automatisierungsbemühungen vorgelagert werden, da somit verhindert wird, dass ineffiziente analoge Prozesse digitalisiert werden.
Zeithorizont
BPM: Da BPM einen ganzheitlichen und systemischen Ansatz verfolgt, ist es oft ein fortlaufender Prozess, der in regelmäßigen Abständen reevaluiert wird. BPM bindet somit große personelle Ressourcen.
BPI: BPI-Projekte haben in der Regel einen klar definierten Start und ein Ende. Nachdem eine Verbesserung implementiert wurde, kann der Prozess in den regulären BPM-Zyklus überführt werden.